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Die Mental Load arbeitender Eltern

Stell dir vor: Du hast einen vollen Arbeitstag gemeistert, aber im Kopf läuft’s weiter – das Znüni für morgen planen, Arzttermine koordinieren, klären, wer die Kinder abholt. Diese unsichtbare Gedankenschleife nennt man „Mental Load,“ übersetzt die mentale Last. Hohe Lebenshaltungskosten, wenig bezahlter Urlaub und teure Kinderbetreuung machen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Schweiz zur echten Herausforderung – nicht nur zeitlich, sondern auch emotional und gesundheitlich. 

Was bedeutet Mental Load?

Mental Load beschreibt die unsichtbare Arbeit, die durch Planen, Organisieren und Erinnern entsteht – neben Haushalt, Betreuung und Job. Es geht nicht nur um Aufgaben, sondern um das dauerhafte Denken daran. Wenn diese Denkarbeit nicht gesehen und anerkannt wird, kann sie zu Stress und langfristiger Überlastung führen. 

Eltern und Burnout: Die Situation in der Schweiz

Vor allem Mütter sind betroffen: Während der Mutterschaftsurlaub in der Schweiz 14 Wochen bei 80 % Lohn beträgt, erhalten Väter gerade mal zwei Wochen. Einige Unternehmen bieten mehr – aber das sind gesetzliche Mindeststandards. Zusätzlich zählen Kinderbetreuungskosten zu den höchsten in Europa (Bundesamt für Statistik, 2022). 

Auch zu Hause sind Aufgaben oft ungleich verteilt: Viele Frauen übernehmen den grössten Teil der Mental Load und reduzieren ihre Arbeit auf ein Teilzeitpensum. 78 % der Mütter mit schulpflichtigen Kindern arbeiten Teilzeitbei Vätern sind es nur 14 %. 

Was Mental Load für Jobsuchende bedeutet

Wenn du auf Jobsuche bist, lohnt es sich, deine Mental Load mitzudenken. Viele Eltern legen heute Wert auf flexible Arbeitsmodelle, Homeoffice-Möglichkeiten und familienfreundliche Rahmenbedingungen. 

Darauf kannst du bei der Jobsuche achten

Mehr als der gesetzliche Urlaub 

 Erweiterte oder besser bezahlte Elternzeit kann dir den Wiedereinstieg erleichtern. 

Unterstützung bei der Kinderbetreuung 

 Arbeitgeber, die mit Kitas kooperieren oder Zuschüsse zahlen, entlasten spürbar. 

Flexible Modelle 

 Teilzeit oder Hybrid-Arbeit mit Entwicklungsperspektiven macht es einfacher, Familie und Job zu vereinen. 

Worauf du bei Unternehmen achten kannst

Nicht alle Firmen sind gleich familienfreundlich. Diese Punkte zeigen, dass ein Arbeitgeber Mental Load ernst nimmt: 

🔍 Bezahlter Elternurlaub über das gesetzliche Minimum hinaus 

 🔍 Zuschüsse zur Kinderbetreuung oder Kita-Plätze 

 🔍 Flexible Arbeitszeitmodelle und mobiles Arbeiten 

 🔍 Ermutigung zur geteilten Betreuung – auch bei Vätern 

Was du selbst tun kannst

Sprich offen über deine Bedürfnisse. 

Viele Arbeitgeber schätzen Ehrlichkeit und suchen ebenfalls nach nachhaltigen Lösungen. 

Informiere dich vorab. 

 Das Work-Family Balance Label von Pro Familia Schweiz und SQS zeichnet familienfreundliche Unternehmen aus. 

Setze klare Grenzen. 

 Überlege dir, welche Jobmodelle zu deinem Alltag passen – und bleib dabei. 

Achte auf eine unterstützende Unternehmenskultur. 

Trainings für Führungskräfte oder Netzwerke für Eltern im Unternehmen sind gute Zeichen. 

Mental Load wird bleiben – aber du kannst sie mitgestalten

Die Mental Load verschwindet nicht einfach. Aber du kannst Entscheidungen treffen, die sie leichter machen: Ein Unternehmen mit echten Familienwerten finden. Deine Grenzen kennen. Unterstützung suchen. Damit schützt du nicht nur deine eigene Energie – du schaffst auch neue Perspektiven für andere. Und gibst dem Thema die Sichtbarkeit, die es verdient. 

Ja, auch wir nutzen unter anderem die Unterstützung von KI, um relevante und spannende Inhalte zu bieten.

Auf jobs.ch findest du unzählige offene Stellen mit familienfreundlichen Benefits.

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